Von Bio bis Zero Waste – Wie wir von mehr Nachhaltigkeit im Alltag profitieren

Es ist Sonntagmorgen. Du sitzt am Tisch, genießt eine Tasse frisch aufgebrühten Fair Trade Kaffee und informierst dich auf deinem Tablet über regionale Umweltinitiativen. Bei deiner Recherche stößt du auf eine aktuelle Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes, aus der hervorgeht, dass im Jahr 2019 jeder von uns durchschnittlich 457 Kilogramm Haushaltsabfall verursacht hat.

Vor deinem Auge erheben sich plötzlich Berge von Papier, Plastikverpackungen und Restmüll, die unsere schöne Erde verschmutzen. Kaum zu glauben, dass wir so viel Abfall verursachen. „Es muss doch möglich sein, diese Mengen zu reduzieren.“ 

In diesem Artikel erfährst du, was Nachhaltigkeit im Alltag bedeutet und wie du selbst Gutes für unsere Umwelt und damit gleichzeitig auch für dich tun kannst. 

Was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit?

Hast du gewusst, dass der Begriff Nachhaltigkeit bereits auf das Jahr 1713 zurückgeht? Der sächsische Oberberghauptmann Carl von Carlowitz rief damals dazu auf, bewusster mit Ressourcen umzugehen, als der Holzvorrat drohte langsam knapp zu werden. Trotz dieser tiefen historischen Verankerung existiert bis heute keine eindeutige Definition des Wortes.

Mehr als nur Umweltschutz – Nachhaltigkeit als ganzheitliches Konzept

Für die meisten von uns bedeutet Nachhaltigkeit im Alltag die Umwelt zu schonen und natürliche Ressourcen wie Wasser einzusparen oder zu erhalten. Allerdings handelt es sich hierbei lediglich um einen Teilaspekt des Begriffs, die ökologische Perspektive.

Umweltfreundlich leben: Frau hält Erde in den Händen – Ayuro

Nachhaltigkeit ist nicht nur Umweltschutz.

In diesem Artikel betrachten wir Nachhaltigkeit als ganzheitliches Konzept, das auch wirtschaftliche und soziale Elemente mit einbezieht, und folgen somit dem sogenannten Dreieck der Nachhaltigkeit. 

Nachhaltigkeit bedeutet demnach die Natur zu schützen, aber auch für eine stabile wirtschaftliche Situation und Chancengleichheit für nachfolgende Generationen zu sorgen.

Deine persönliche Energiebilanz – Nachhaltig mit den eigenen Ressourcen haushalten

Auch dein Leben ist ein kleines Ökosystem, das in Wechselwirkung mit anderen steht und über begrenzte Ressourcen verfügt. Damit sich dein Körper und dein Geist in einem stabilen Gleichgewicht befinden, empfiehlt es sich deshalb, die eigene Energie nachhaltig einzusetzen.

Tipp: Wenn du erfahren möchtest, wie du Körper und Geist in Balance hältst und warum dies so wichtig ist, lies gerne unseren Artikel „Im Einklang neue Wege gehen – So gelingt dein Neuanfang für Körper und Seele."

Fuß vom Gas – Warum Nachhaltigkeit hilft dein Leben zu entschleunigen

Um besser auf uns und unsere Umwelt Acht zu geben, ist es entscheidend, dass wir die Dinge, die wir tun, bewusster wahrnehmen. Dies umfasst nicht nur unser Konsumverhalten, sondern schließt auch tägliche Tätigkeiten wie Essen oder Duschen mit ein. Tatsächlich kann dies so manchen vor eine Herausforderung stellen, denn unser Alltag wird immer turbulenter und oft lassen wir uns von der Hektik im Studium oder Beruf mitreißen. 

Back to the Roots – sich auf die Ursprünge besinnen

Damit das nicht geschieht, sollten wir uns häufiger auf unsere Wurzeln besinnen. Der Ausdruck Back to the roots, also Zurück zu den Wurzeln, beschreibt den Gedanken, der uns beim aktiven Entschleunigen helfen kann gut. Statt uns auf den Schwingen der modernen Gesellschaft zu immer mehr Schnelllebigkeit inklusive Fast Food und Wegwerfprodukten tragen zu lassen, können wir uns bewusst auf eine Lebensweise besinnen, wie es sie früher gab.

Orientiere dich an Altbewährtem – Ayuro

Zurück zu den Wurzeln: Orientiere dich daran, wie es früher war

Wie haben unsere Vorfahren gelebt? Vom Einkauf der Milch in einer mitgebrachten Glasflasche bei einem Bauernhof in der Nähe, bis zur Verwendung von Pflanzenfasern wie Hanf für die Herstellung von Kleidung oder als Dämmmaterial unserer Wohnungen – hin und wieder sollten wir uns an der Lebenswirklichkeit unserer Großmütter und noch früheren Generationen erinnern. Gleiches gilt für Obst- und Gemüsesorten, die damals nur gekauft werden konnte, wenn es in der Region, in der man lebte gerade geerntet wurde. Tipp: Auch in Bezug auf Heilmittel, lohnt sich ein Blick in Richtung unserer Wurzeln. Alles, was du über ayurvedische und natürliche Heilmittel erfahren möchtest, liest du in unserem Beitrag: Ernährung und Medizin – Wie dich natürliche Lebensmittel ganzheitlich stärken.

Warum auch kleine Veränderungen etwas bewegen – Nachhaltigkeit im Alltag

Wenn du dein Leben entschleunigst und achtsamer isst und mit den natürlichen Ressourcen umgehst, hast du bereits einen entscheidenden Schritt gemacht. Denn auch kleine Dinge können große Auswirkungen auf dein Leben und entscheidende Vorteile für dich und die Umwelt haben. Sie sind wesentlich einfacher in unseren Alltag zu integrieren als große Veränderungen, stoßen einfacher auf Zustimmung und Unterstützung aus unserer Umgebung und bieten die Möglichkeit auszutesten, ob wir wirklich den richtigen Weg einschlagen.

Kleine Erfolgserlebnisse dienen außerdem als Ansporn, weitere Änderungen umzusetzen: dazu zählen zum Beispiel der Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter, die Verwendung von Recyclingpapier oder das bewusste Einkaufen von nachhaltigen Lebensmitteln, die deinem Körper auf natürliche Weise Gutes tun. Nachfolgend haben wir noch ein paar konkrete Tipps für ein nachhaltiges Leben zusammengestellt, die du direkt umsetzen kannst.

5 praktische Tipps für mehr Nachhaltigkeit in deinem Alltag

  • Wasser sparen durch die Wahl der richtigen Lebensmittel

    Eine ausgewogene Ernährung macht uns fit und hält uns gesund. Dennoch sollten wir bei der Wahl der Lebensmittel, die wir konsumieren darauf achten, dass Wasser als Produktionsmittel eingesetzt wird. Je nach Produkt variiert die eingesetzte Menge des flüssigen Rohstoffs. So werden für 1 Kilogramm Avocado etwa 1000 Liter Wasser eingesetzt, während für die gleiche Menge an Tomaten nur etwa 110 Liter verbraucht werden.Mache dir beim Einkaufen also bewusst, was hinter dem Produkt steht, dass du in deinen Einkaufskorb legst. Vielleicht reicht eine Avocado pro Woche und du gönnst dir stattdessen häufiger einen saftigen Salat mit aromatischen Tomaten.
  • Der Teufel steckt im Detail – Inhaltsstoffe beleuchten

    Gerade in unseren Putzmitteln und vielen Kosmetikprodukten lauern oft schädliche Substanzen. Hier lohnt es sich beim Einkaufen einmal genauer hinzuschauen und lieber auf eine umweltfreundliche Variante ohne künstliche Zusätze zurückzugreifen. Hilfe dabei bieten Apps wie Codecheck, die dir anzeigen, ob ein Produkt wirklich nachhaltig und gesund ist. 
  • Umweltbewusstes Einkaufen – Nachhaltige Produkte in nachhaltigen Verpackungen

    Immer mehr Händler setzen auf Produkte aus zertifiziertem Handel (z. B. Fair Trade, GOTS) und Bio Lebensmittel, die auch mit einer nachhaltigen Verpackung punkten. Wenn du beim Einkaufen öfter in der Bioecke vorbeischaust, unterstützt du nicht nur unsere Umwelt, sondern auch faire Herstellungsprozesse. 
  • Gutes aus dem Hahn – Leitungswasser statt PET

    Vor allem die beliebte Plastikwasserflasche trägt zu unseren wachsenden Müllbergen bei. Leitungswasser ist eine gut kontrollierte Ressource, die nicht nur gesund ist, sondern auch hilft Verpackungsmüll zu vermeiden. Hier kannst du ganz ohne schlechtes Gewissen einmal öfter den Wasserhahn aufdrehen.

    Tipp: Um auch unterwegs bestens vorbereitet zu sein, nimm eine eigene Flasche mit, die du zwischendurch auffüllen kannst. So vermeidest du unnötigen Müll und musst keine PET-Flaschen kaufen.
  • Gemeinsam CO2 sparen – Fahrgemeinschaften bilden

    Etwa 95 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes werden laut co2-online auf unseren Straßen erzeugt. Dies ist Grund genug, das Auto einmal öfter stehenzulassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Alternativ kannst du auch Fahrgemeinschaften bilden, auf Elektroroller oder Autos und - bei kürzeren Strecken - auf das Fahrrad umsteigen, um so gemeinsam die CO2-Emission zu reduzieren. 

Nachhaltigkeit weitergedacht – Es ist Zeit für die nächsten Schritte

Vermutlich hast du noch immer die riesigen Müllberge im Kopf, die wir pro Jahr produzieren. Der erste Schritt, um sie zu vermeiden, ist dabei immer der schwierigste. Doch du wendest dich nicht von deinem alten Leben ab, sondern verbesserst es durch bewusste und nachhaltige Faktoren.

Du kennst nun die Prinzipien der Nachhaltigkeit. Bist du bereit, sie umzusetzen? Du wirst sehen, es macht eine Menge Spaß, sich für die Umwelt starkzumachen. Wir wünschen dir viel Freude und gutes Gelingen bei deinem nachhaltigen Lebensstil und beim nächsten Einkauf.

Titelbild von Rafael Albornoz. Weitere Bilder von Noah Buscher und Jordan Whitfield.

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